Bis jetzt dachtest du sicher:
NA ICH! ICH BIN DER BESTIMMER MEINES LEBENS!!!
Und genau das denken wir wohl alle erstmal!
Es gibt da aber noch etwas, das du dir mal ganz genau ansehen solltest - weil es sich heimlich und still zum wahren Bestimmer deines Lebens macht...
Es sind deine GEWOHNHEITEN...
...und deshalb solltest du dir die mal etwas genauer ansehen.
Weil deine Gewohnheiten über deinen Erfolg oder deinen Misserfolg entscheiden.
Gewohnheiten sind die wahren Bestimmer deines täglichen Lebens – im Guten wie auch im Schlechten.
Gewohnheiten sind deine größten Helfer oder deine schwerste Last – sie können dich vorantreiben oder sie blockieren dich. Und der Umgang mit deinen Gewohnheiten ist eigentlich ganz einfach – du musst nur konsequent sein.
Du kannst deine Gewohnheiten trainieren und schon bald werden sie wie eine Maschine funktionieren.
Bist du aber nicht konsequent, werden sie deinem Erfolg immer im Wege stehen.
Wir entwickeln unsere Gewohnheiten selbst,
doch dann bestimmen sie unser Leben.
Englischer Dichter
Die meisten deiner Gewohnheiten haben sich irgendwie ganz alleine entwickelt, du hast irgendwann angefangen nur noch einen Kaffee zu frühstücken – das war ziemlich praktisch, hat eine Menge Zeit eingespart und nach einer Weile ist dir dieser erste Kaffee zu einer lieben Gewohnheit geworden.
Die Handgriffe sind voll automatisch, egal in welchem Zustand du morgens in die Küche kommst.
Genauso läuft es mit den Schuhen, die du, wenn du nach Hause kommst, gleich in den Schuhschrank stellst – oder eben auch nicht, denn deine Gewohnheit, die Schuhe im Weg rumstehen zu lassen, führt möglicherweise dazu, dass du täglich von deinen Eltern angenervt wirst. Blöd wird es, wenn dein Vater endgültig keine Lust mehr auf die Schuhe hat und sie deshalb in den Garten wirft… Bis du das nämlich merkst (weil die nicht vorhandenen Schuhe erinnern dich kein Stück daran, dass die ja mal da rumlagen), haben die Schuhe den nächsten Regenguss abbekommen und sind vorläufig nicht zu gebrauchen.
Im Laufe der Zeit haben sich in deinem Leben so ziemlich viele Gewohnheiten entwickelt – und jede einzelne wirkt sich auf dein Leben aus –
mal ist das super gut und mal super schlecht.
Du alleine bist nämlich verantwortlich, ob du dir das Leben durch gute Gewohnheiten leichter machst, oder ob du dich durch schlechte Gewohnheiten immer wieder aus unangenehmen Situationen befreien musst.
Und je aufmerksamer du mit deinen Gewohnheiten umgehst, umso entspannter ist dein Leben.
Ein Beispiel:
Wie reagierst du in stressigen Situationen?
UND?? Für welchen Punkt hast du dich entschieden?
Aus jeder einzelnen Idee kannst du jetzt eine Gewohnheit machen – und ich vermute, dass du selber sehr genau weißt, welche der Möglichkeiten dich eventuell in die nächsten Schwierigkeiten bringt… (also bei mir wäre das ganz klar die Schokolade – denn die nächste stressige Situation wäre dann der Gang auf die Waage!)
Also es ist ja ganz einfach, ich lasse das in Zukunft mit der Schokolade und schon läuft’s…
LEIDER NEIN.
Das, was wir mit viel Mühe und Ausdauer aufgebaut haben, hat sich in unserem Hirn total automatisiert.
Das will das Gehirn so, um immer wiederkehrende Handlungen mit möglichst wenig Energieaufwand erledigen zu können. Und das ist eben auch das Problem – die Verknüpfungen im Gehirn müssen wir mühsam wieder abbauen und gleichzeitig bessere aufbauen.
Und das ist anstrengend.
Und die wichtigste Voraussetzung dafür ist
Dein WIKRLICHER WILLE, und am besten auch noch ein WICHTIGER GRUND, warum du eine Veränderung deiner Gewohnheit willst.
Einen wichtigen Grund, hast du in der Regel ja schon – sonst würdest du das hier gar nicht lesen.
Und eins kann ich dir jetzt schon sagen – auch wenn es wirklich nicht einfach ist:
DEIN EINSATZ LOHNT SICH!
Gewohnheiten sind grundsätzlich Dinge, die wir immer wieder machen.
Und das sind nicht nur Taten, sondern auch Ansichten.
Dein morgendliches Zähne putzen ist eine Gewohnheit – und deine Ansicht, dass du mit allen Menschen respektvoll umgehst, ist auch eine Gewohnheit.
Negative Gewohnheiten sind nicht nur das ungesunde Fast-Food-essen, sondern auch, dass du dich selber minderwertig fühlst, dass du glaubst, dass andere eh viel cooler und beliebter sind als du.
Und diese negativen Ansichten oder Überzeugungen, schränken dich ebenfalls in deiner Entfaltung ein.
Wenn du z.B. davon überzeugt bist, dass du nicht schlau genug bist, um dein Abitur zu machen, wird dich dein Blick durch diese negative Brille grundlos blockieren.
Du bekommst eben nur das, was du siehst.
Du wirst unzählige Gründe finden, warum du mit deiner Annahme Recht hast.
Aber jetzt überleg mal: Hast du vielleicht schon einmal einen Menschen getroffen, der, als du ihn näher kennengelernt hast, ganz anders war, als du es vermutet hast? Der gutaussehende Typ, der gar nicht arrogant, sondern voll nett ist? Das arrogante Mädchen, das ja gar nicht zickig ist, sondern großzügig und hilfsbereit?
Du hast in diesen Fällen eben durch deine Ansichten-Brille geschaut – und die war schlicht falsch.
Du siehst, es gibt viele Punkte, bei denen du ansetzen kannst. Wenn du dich also entscheidest, verschiedene Gewohnheiten zu trainieren, wirst du diese als Kompass für dein gesamtes Leben nutzen können.
Sie sind deine Werkzeuge, die alltäglichen Probleme des Lebens zu bewältigen.
Und diese werden dir dein Leben lang begegnen.
Als Jugendlicher oder junger Erwachsener sind das die Herausforderungen in der Schule, der Leistungsdruck durch deine Eltern, vielleicht dein Gewicht, Drogen oder die Launen deiner Freunde und Familie.
Du wirst selber zu dem, was du immer wieder tust – deine Gewohnheiten werden dein Erfolg.
Du wirst die Kontrolle über dein Leben haben, bessere Entscheidungen treffen, mehr Selbstvertrauen gewinnen und nicht zuletzt, kannst du dich in jeder neuen Situation an deinen Gewohnheiten orientieren.
Alles gut zu wissen – aber wie fange ich an, meine Gewohnheiten zu ändern??
Der erste Schritt beginnt natürlich bei dir selbst:
Welche Überzeugungen und Ansichten hast du über dich selbst, die dich klein machen und dich blockieren?
Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift (oder dein Tablet, Handy oder sonst etwas, wo du etwas aufschreiben kannst).
Schreib alle Ansichten und Überzeugungen auf, und denke darüber nach, wie du darauf kommst oder wo du deine Ansichten bestätigt siehst. Z.B.:
a. Ich bin zu klein, um Volleyball zu spielen => alle guten Volleyballerinnen sind groß
b. Mädchen können eben kein Mathe => das sagt doch jeder!
c. Ich werde nie der Nr.1 Torwart sein, mein Mitspieler ist einfach viel besser => mein Mitspieler tönt überall herum, dass er der Beste ist
d. Ich bin eben sehr introvertiert, ich kann keinen Vortrag vor der Klasse halten… => jedes Mal, wenn ich im Unterricht angesprochen werde, wird mein Kopf knallrot
Jetzt wird es Zeit, diese Überzeugungen zu verändern!
Ab sofort sagst du jedes Mal, wenn du an einem Spiegel vorbeikommst, etwas Positives zu dir selbst
Such dir einen deiner Punkte aus und tue heute etwas, was im totalen Gegensatz zu deiner Überzeugung steht.
Beobachte, wie sich nach und nach dein Selbstbild verändert und freue dich daran!
"Ich kann das aber nicht!!!"
Vielleicht hast du Lust, dazu mal eine Geschichte zu lesen...
(es ist meine Lieblingsgeschichte aus „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay - ©Jorge Bucay 1999)
Der angekettete Elefant
Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere.
Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder.
Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau.
Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stückchen Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte.
Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück? Warum macht er sich nicht auf und davon?
Als 6 oder 7jähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen.
Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert sei. Meine nächste Frage lag auf der Hand: “Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?“
Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben.
Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten.
Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden:
Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist.
Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen neugeborenen Elefanten am Pflock vor.
Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz aller Anstrengungen gelingt es ihm nicht, weil dieser Pflock zu fest in der Erde steckt.
Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert, und am nächsten Tag wieder, und am nächsten…
Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt.
Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann.
Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt.
Und das Schlimmste dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen.
Wir glauben, einen ganzen Haufen Dinge nicht zu können, weil wir sie ein einziges Mal, vor sehr langer Zeit ausprobiert haben und gescheitert sind.
Der einzige Weg herauszufinden, ob du etwas kannst oder nicht, ist, es auszuprobieren, und zwar mit vollem Einsatz.
Aus ganzem Herzen!
Ich will dich kennenlernen!
Schreib mir, wenn du Fragen hast.
Schreib mir, wenn du ein Training buchen willst.
Schreib mir, wenn du mehr Infos möchtest.
© Sylvia Kurth-Frede 2020